Abseits vom Trubel

Sommer, Sonne, Badezeit, Hitzewelle...

 

Alle strömen in die Freibäder oder an die Seen um sich ein bisschen abzukühlen. Alles überfüllt, laut, schrill, quirlig...


Den Sommer möchten viele dazu nutzen, aus der Alltagsroutine auszubrechen, sich eine Auszeit zu nehmen, Sachen machen, die im normalen Alltagstrott nicht möglich sind...


Die Seele baumeln lassen... In der Sonne liegen, vielleicht ein gutes Buch lesen, auf dem Balkon übernachten - mit Blick in den Sternenhimmel, im Gastgarten sitzen... Zeit mit Freunden, der Familie oder/und dem Partner verbringen. Zeit in der Natur verbringen - wandern, Rad fahren ...

 

Der Sommer ist ein guter Zeitpunkt um Erlebnisse zu sammeln. Von diesen Momentaufnahmen können wir dann im Winter zehren. 


Doch was ist, wenn genau in dieser Zeit dann zuviel Trubel und Hektik entsteht? 

Was ist, wenn keine Zeit bleibt, um sich mehr auf sich selbst und seine Bedürfnisse  zu konzentrieren?

 

Ausstieg aus der lauten Welt scheint unmöglich... Der Weg in die Stille kann ganz nah sein, oder auch ganz fern... 

 

 

Oftmals sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Unser Blick ist getrübt und wir können keine klaren Gedanken mehr fassen... Es muss nicht immer der 3-wöchige Südseeurlaub sein, der es einem ermöglicht, sich zu entspannen. Oftmals reichen bereits kleine Pausen im Alltag.

 

Ein Spaziergang durch den Wald, eine kurze Wanderung auf einen nahe gelegenen Berg - und schwups - man fühlt sich bereits wieder besser! 


Warum immer das total überfüllte Strandbad?


Auch abseits vom Buffet und dem Spielplatz gibt es an unseren heimischen Seen noch durchaus stille, lauschige Plätzchen! Ein Badeplatz am anderen Seeufer, gegenüber von der überfüllten Badewiese, mit freien Blick auf ein "Ameisengewusel, auf ein Luftmatratzen- und Tretbootmeer... ermöglicht es uns, die "Dinge" aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.


Kinder lachen, schreien kreischen... doch hier am anderen Seeufer ist alles wie durch Watte - gedämpft. Weit weg, und doch so nah dran am Geschehen.


Und plötzlich - wenn das Plätschern der kleinen Wellen hörbar wird, und man auf einmal ein Glitzern auf der Wasseroberfläche vernimmt - dann ist man da - angekommen - abseits vom Trubel


Dort wo Platz ist für neue Ideen und Kreativität. Wenn man wahrnimmt, wie das Licht der späten Nachmittagssonne die Landschaft in ein ganz anderes Licht taucht. Grillen zirpen, magisch, mystisch, Blätter so grün wiegen sich im Wind. 


Oftmals braucht es nicht viel, um sich selbst wieder ein Stück näher zu kommen.

Einzig, die Bereitschaft, etwas zu zulassen, was wir in unserer hektischen Welt schon sehr verlernt haben - LEERE.


Im gedankenleeren Raum liegt der Ursprung für so vieles. Was mir persönlich in der Meditation noch nicht recht gelingen will, geht hier am See, abseits vom Trubel ganz einfach und leicht. 



Es braucht nicht immer Lotussitz, Yogamatte, Räucherstäbchen und Meditationsmusik!



Jeder Mensch hat seinen (ur)eigenen Weg, sich zu entspannen, zurück zu seiner Mitte zu finden.  


Und für mich bestätigt sich das Bild von YIN und YANG: wo keine Leere, da keine Fülle. Bei zuviel Fülle, weiß man gar nicht, wie toll sich die Leere anfühlen kann, und umgekehrt. Beide Seite, sind untrennbar miteinander verbunden und erst durch die Erkenntnis, dass wir den Trubel in unserem Leben genauso brauchen, wie die Stille, werden wir GANZ. Indem wir akzeptieren, in einer teils hektischen Welt zu leben und diese Seite an uns auch leben, laden wir auch die Stille ein, sich in uns ausbreiten zu dürfen. 


Gönnen wir uns also ab und zu diese kleinen Auszeiten - abseits vom Trubel.

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